Wildkräuter in der Vogelhaltung

Wildkräuter anwenden

In der freien Natur haben Vögel einen strukturierten Tagesablauf. Der Tag beginnt mit Gefiederpflege und dann geht es auf Nahrungssuche, die einen Großteil eines Vogeltages ausmacht. Zur Mittagszeit wird eine Ruhephase eingelegt um dann nachmittags wieder auf Nahrungssuche zu gehen.

In Gefangenschaft gehaltene Vögel finden einen stets gefüllten Futternapf vor, so dass die Zeit der Nahrungssuche auf ein Minimum reduziert wird und den Tieren viel Zeit gibt, in der sie meist gelangweilt nach Beschäftigung suchen. Dies kann im schlimmsten Fall zu Federrupfen und anderen Verhaltensauffälligkeiten führen.

Hier ist der Vogelhalter gefragt.

Um Beschäftigung zu bieten und um den recht einseitigen Speiseplan in der Heimtierhaltung zu beleben bietet uns die Natur vom Frühjahr bis zum Herbst einen reicht gedeckten Tisch an Futterpflanzen.

 

Bei der Haltung von Papageien & Sittichen ist zu bedenken, dass die Ernährungsgewohnheiten der einzelnen Arten alles andere als einheitlich ist. Es lassen sich zwar grob frugivore (fruchtfressende) und granivore (körnerfressende) Arten unterscheiden, es gibt aber auch Arten, die sich auf spezielle Nahrungsquellen oder gar auf eine spezielle Futterpflanze spezialisiert haben.

Auch die Gesundheit der Vögel hat einen starken Einfluss auf deren Verhalten. Da die Ernährung in Gefangenschaft trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht die artgerechte Ernährung freilebender Papageien und Sittiche ersetzen kann sind  ernährungsbedingte Defizite häufig.

 

Beschäftigung durch Futter

Freilebende Vögel kennen keine Langeweile, sie sind stundenlang mit der Futtersuche und Nahrungsaufnahme beschäftigt. Bei Vögel, die bei uns in Gefangenschaft leben, sieht das ganz anders aus. Meist ist die Futterschale stets mit Futter gefüllt, die Futtersuche entfällt und die Nahrungsaufnahme macht einen ganz geringen Teil des Vogeltages aus.

Kräutersträuße aus Wildkräutern wie: Kamille, Schafgarbe, Malve, etwas Johanniskraut, Thymian, Hirtentäschel, Löwenzahn, Nachtkerze etc. in den Käfig oder der Voliere gehängt ist nicht nur eine tolle Beschäftigung, sondern auch noch gesund.

Kolbenhirse, Obst und Gemüse können so angebracht werden, dass die Vögel sich anstrengen müssen um daran zu kommen. In Volieren können Zweige mit reifen Beeren (z.B. Eberesche, Traubenkirsche oder Hagebutte) verteilt aufgehängt werden, so dass die Vögel nicht alles in Reichweite haben. Große Zapfen (Pinien) können mit Obst und Gemüse in den Zwischenräumen gefüllt werden.