Das Tellerkraut oder Winterportulak
Im Winter, wenn kein Dauerfrost herrscht und die Erde nicht unter einer geschlossenen Schneedecke liegt, fällt eine kleine Pflanze auf, die dickfleischige, herzförmige Blätter besitzt. Ihr frisches Grün leuchtet uns förmlich entgegen. Das gewöhnliche Tellerkraut oder auch Winterportulak genannt.
Da diese Pflanze Temperaturen unter 12°C zum Keimen benötigt wird man die jungen Pflanzen in den warmen Monaten nicht sehen. Im Sommer erscheinen an den im Winter gekeimten Pflanzen interessante Blüten, die der Pflanze ihren Namen gaben. Unter den weißen kleinen Blüten befindet sich ein rundes Blatt, wie ein Teller. Aus der Blattmitte erscheint dann ein Stiel mit den Blüten.
Bei dieser Pflanze handelt es sich um einen Neophyten, dass heißt eine Pflanze, die bei uns ursprünglich nicht heimisch war, die bei uns eingebürgert wurde.
Das Tellerkraut wird 5-20 cm hoch und ist einjährig. Es wächst gerne im Schatten bis Halbschatten und verträgt keine Salze und Schwermetalle im Boden.
Gerne wird das Tellerkraut als Wintergemüse kultiviert. Dabei ist es wichtig die Pflanze im Spätherbst oder Winter auszusäen, leicht mit etwas Sand bedeckt und feucht hält. Die letzte Aussaat würde ich nicht abernten, sondern wachsen lassen um die interessanten Blüten im Sommer zu erleben und eventuell selber Samen zu erhalten.
Generell ist die Pflanze komplett essbar, auch die Blüten im Sommer. Die Blätter schmecken frisch und leicht säuerlich, sie erinnern im Geschmack etwas an Feldsalat. Als Inhaltsstoffe finden wir Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, was die Pflanze zu einer wichtigen und gesunden Nahrungspflanze in den Wintermonaten macht – natürlich ist sie in den anderen Jahreszeiten ebenfalls essbar! Anders als unseren Kultursalat besitzt das Tellerkraut wenig Nitrat.
Roh verzehrbar sind vor allem junge Blätter, Stängel und Blüten, was den Vorteil der Ausnutzung der Inhaltsstoffe hat. Roh kann das Tellerkraut als Salat oder als Topping auf cremigen Gemüsesuppen verwenden.
Gekocht werden ‚ältere‘ Blätter und Stängel in wenig Wasser wie Spinat, bis sie zart werden.
Eine Pflanze mit wenig Ansprüche, die sich lohnt in unserem Speiseplan aufgenommen zu werden.
(© Petra Nadolny 2021)
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