Wurzeln
In den Wurzeln speichern die Pflanzen wichtige Inhaltstoffe, die die Pflanze im Frühjahr benötigt um wieder zu wachsen.
Noch einmal der Hinweis, dass wir sorgsam beim Graben von Wurzeln sind. Bitte nicht alle Wurzeln ausgraben, so wenig wie möglich, da wir mit den Wurzeln die Pflanze komplett entnehmen! Gibt es nur wenige Pflanzen, deren Wurzeln wir benötigen, lassen wir diese Pflanzen stehen.
Am einfachsten lassen sich die Wurzeln bei feuchter Erde ausgraben. Von der Wurzel wird die Erde und Stängel / Laub entfernt. Unter Wasser wird die Wurzel dann mit einer Bürste gründlich gereinigt. Die saubere Wurzel wird nun in Stücke geschnitten und zum Trocknen ausgelegt.
Welche Wurzeln können wir ernten?
- Löwenzahn
- Baldrian
- Nelkenwurz
- Nachtkerze
- Beinwell
- Wegwarte
- Königskerze
- Seifenkraut
- Brennnessel
Was können wir aus Wurzeln machen?
Geerntete Wurzeln werden gründlich gereinigt bevor sie weiterverarbeitet werden. Wir können sie trocknen, dazu schneiden wir die Wurzeln in dünne Scheiben. Wer mich kennt weiß, dass ich kein Freund davon bin Pflanzenteile vor dem Gebrauch zu zerkleinern, zu groß ist die Austrittsfläche von wichtigen Inhaltsstoffen. Bei den Wurzeln ist es im Grunde ähnlich, nur lassen sich getrocknete Wurzeln schlecht zerkleinern und die holzigen Wurzeln geben ihre Inhaltsstoffe auch nicht so leicht her. Hier werden wir ausnahmsweise die Wurzeln schon vor dem Trocknen zerkleinern.
Wurzeltee
Für einen Wurzeltee nutzen wir zum Beispiel Löwenzahn-, Wegwarten- oder Nelkenwurzwurzeln. Die Wurzelstücke werden in einem Topf mit kaltem Wasser angesetzt und zum Kochen gebracht. Etwa 10 Minuten köcheln lassen und anschließend abseihen. Frische Wurzeln ziehen schneller aus als getrocknete, dementsprechend müssen getrocknete Wurzeln etwas länger köcheln als frische.
Wurzeltinktur
Hier benötigen wir höherprozentigen Alkohol, etwa 70 % Alkoholgehalt. Dieser hochprozentige Alkohol schafft es die Inhaltsstoffe aus den harten Wurzeln zu lösen. Wir geben die kleingeschnittenen Wurzeln, egal ob frisch oder getrocknet, locker in ein Schraubglas und füllt dieses mit dem Alkohol auf. Mindestens 14 Tage ziehen lassen. Fertig.
Wurzelöl
Um die wertvollen Inhaltsstoffe aus den Wurzeln, zum Beispiel vom Beinwell auszuziehen, reicht es meiner Meinung nach nicht, die kleingeschnittenen Wurzeln in Öl einzulegen. Hier helfen wir mit etwas Wärme nach. Wir füllen die kleingeschnittenen Wurzeln in ein Schraubglas und füllen zum Beispiel Oliven- oder Mandelöl auf. Das Glas lassen wir in einem Wasserbad erwärmen, bis das Öl lauwarm ist – nicht heiß werden lassen! Das Glas nach dem Erwärmen abkühlen lassen und 2-3 Tage stehen lassen. Danach noch einmal im Wasserbad erwärmen, bis das Öl wieder lauwarm ist. Abkühlen lassen und erneut 2-3 Tage stehen lassen. Danach können wir das Öl durch ein Sieb gießen – fertig.
Wichtig: Die Wurzelstücke müssen unterhalb des Öls liegen, da ansonsten die Schimmelgefahr groß ist. Ist es nicht möglich alle Wurzelstücke, zum Beispiel mit einem Gewicht, unter das Öl zu halten, muss das Glas mehrmals am Tag geschüttelt werden.
Wurzelkaffee
Die Wurzeln vom Löwenzahn und von der Wegwarte lassen sich nach dem Trocknen in der Pfanne trocken rösten. Je stärker die Röstung, desto stärker das Aroma. Die gerösteten Wurzelstücke werden zu Pulver vermahlen und können nun aufgebrüht werden.
(© Petra Nadolny 2024)
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